1950 beim ersten Peter-und-Paul-Fest nach dem Krieg trat auch eine Frauen-Trachtengruppe in mittelalterlichen Gewändern auf, die sie über die Kriegswirren hinweg gerettet hatten. Dazu kamen ein Jahr später Rats- und Handelsherren in einer gesonderten Festzugsgruppe. Beide Gruppierungen bildeten später die Festzugsgruppe "Patrizier". In den Folgejahren ließen sich viele Brettener mehr oder weniger aufwändige Gewänder in der Nähstube schneidern. Hohe Anforderungen an zeitgerechte Schnitte, Stoffe, Farben und Verarbeitung, passend für die Zeit um 1500, wurden gestellt. Die Träger der aufwendigen Gewänder, von denen heute leider viele nur noch in Schränken hängen, trafen sich zum Umzug an Peter-und-Paul am Sonntagnachmittag und hängten das gute Stück anschließend schnell wieder in den Schrank. Die Bezeichnung "Patrizier" ist auf Bretten bezogen irreführend, ein "Patriziat" wie in den großen Städten, z.B. in Nürnberg oder Augsburg, gab es in Bretten nicht. Hier waren es vermögende Kaufleute und Handwerker mit hohem Ansehen, welche die ratsfähigen Familien bildeten und zur Oberschicht gezählt wurden.
Dass solche wohlhabenden Bürger in Bretten existierten, zeigt die Chronik von Georg Schwarzerdt über die württembergische Belagerung durch Herzog Ulrich von Württemberg im Jahre 1504, in welcher beschrieben wird, wie reiche Bürger mit einem Darlehen in Form von Geld und Sachwerten mithalfen, eine Meuterei der Landsknechte zu vereiteln. Diese Szene wird beim Peter-und-Paul-Fest während der Aufführung nachgespielt.
Einige Patrizier hatten mit der Zeit den Wunsch, mehr Aktivitäten zu entfalten als nur die Teilnahme am Umzug während des Peter-und-Paul-Festes. Als eine für Patrizier geeignete Aktivität erkannte man Tanzen. Die Tänze sollten standesgemäß und zeitgerecht (1504) sein. Seit 1999 wird regelmäßig trainiert. Jedes Jahr erfolgen auch einige Auftritte auf anderen Festen im näheren oder weiteren Umkreis.